BeGes_icons_clean_Wahrenkorb-02BeGes_icons_clean_Wahrenkorb-02beges_P185beges_P185beges_P185
Prävention

Präventionsmodell

Zwischen Gesundheit und Krankheit bewegt sich der Mensch in körperlichen, mentalen und sozialen Dimensionen. Unser Präventionsmodell zeigt, wie Schutzfaktoren stärken und Risiken reduzieren diesen Zustand positiv beeinflussen können.

praeventionsmodell_grafik_d

Gesundheit und Krankheit müssen stets als Pole eines Kontinuums betrachtet werden, zwischen denen und in dessen Dimensionen sich der Mensch lebt und sich bewegt: Dimension der Massnahmen, der Lebensphasen, der Akteur:innen und die Dimension des Kontextes. Unter dem Gesundheitsbegriff ist der körperliche, der mentale und der soziale Zustand miteingeschlossen.
In jedem Zustand besteht die Möglichkeit der Veränderung. Zahlreiche Einflussfaktoren, die Gesundheitsdeterminanten, beeinflussen diesen Zustand wesentlich.
Sie sind auf der individuellen oder der strukturellen Ebene angesiedelt. Dabei ist entscheidend, ob die Schutzfaktoren gestärkt oder die Risikofaktoren reduziert werden können.

Christian Ryser, ehem. Geschäftsführer der Berner Gesundheit erklärt das Präventionsmodell

Gesundheitsdeterminanten

Die persönlichen, sozialen, wirtschaftlichen und die umweltbedingten Faktoren sind für die Lebensqualität und die Lebenserwartung von Einzelpersonen und Bevölkerungsgruppen massgebend. Gesundheitsdeterminanten (= Einflussfaktoren) sind Faktoren, die positiven oder negativen Einfluss auf die Gesundheit eines Individuums entfalten. Sie können in fünf Bereichen angesiedelt werden und gehören zur individuellen (Verhalten) oder zur Verhältnisebene (Umfeld): Biologische Faktoren, die Lebensweise, soziale Netzwerke und die
Unterstützung und der Einfluss durch das soziale Umfeld, die Lebens- und Arbeitsbedingungen, allgemeine sozioökonomische, kulturelle und ökologische Bedingungen. Beispiele: Alter, Geschlecht, Ernährung, Familiensituation, Bildung, Einkommen, Wohnsituation, ökologische Umweltbedingungen etc.
Quelle: infodrog.ch
Verhaltensbezogene Einflussfaktoren, einschließlich der sozialen und kulturellen Aspekte, machen die Mehrzahl der Determinanten von Gesundheit aus. Die Einflussfaktoren der Verhältnisebene (strukturelle Ebene) sind aber bezüglich ihrer Wirkung auf das Verhalten wesentlich dominanter (= Ursachen der Ursachen).
Quelle: who.int

Risiko- und Schutzfaktoren

Die Einflussfaktoren der Gesundheit können unterteilt werden in Risikofaktoren und Schutzfaktoren. Risikofaktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Belastung, einer Entwicklungsstörung oder einer Krankheit, während Schutzfaktoren die Merkmale eines Individuums, seines sozialen Umfelds und der Gesellschaft darstellen, welche sein Wohlbefinden und seine Gesundheit stärken. Die Stärkung von Schutzfaktoren minimiert die Wirkung von Risikofaktoren und umgekehrt. Beispiele für Risikofaktoren: Alkoholkonsum, Übergewicht, Rauchen, Einsamkeit, Stress, Lärm, Armut, etc.
Beispiele für Schutzfaktoren: Soziale Teilhabe, körperliche
Aktivität, ausgewogene Ernährung, Bildung, etc.

Massnahmen

Die Massnahmen lassen sich einordnen in «universelle», «selektive» und «indizierte» Prävention. Die universelle Prävention richtet sich an ganze Populationen oder Segmente davon (zum Beispiel alle Schüler:innen der
Oberstufe oder alle Personen im Rentenalter). In diese Kategorie fallen beispielsweise Präventionskampagnen oder – Massnahmen auf Gemeinde- und Schulebene. Die selektive Prävention richtet sich an Gruppen mit erhöhten, empirisch bestätigten Risiken, beispielsweise
Kinder aus suchtbelasteten Familien. Die indizierte Prävention fokussiert mit Interventionen auf Individuen, die erste Symptome oder ein auffälliges Problemverhalten zeigen und bei denen die Diagnosekriterien für ein erhöhtes Risiko erfüllt sind, jedoch noch keine Erkrankung oder Entwicklungsstörung vorliegt (z.B. riskanter Social-Media-Konsum). Quelle: infodrog.ch

Lebensphasen

Die verschiedenen Lebensalter entsprechen verschiedenen Phasen. Diese Sichtweise erleichtert für den jeweiligen Lebensabschnitt die Zuordnung von passenden Modellen, Interventionen und Lösungen, welche die verschiedenen Entwicklungsphasen und deren Besonderheiten, z.B. in der Kindheit oder im Alter berücksichtigen.

Akteur:innen

Darunter sind die Urheber:innen einer Handlung zu verstehen, welche mit ihren Entscheidungen Verantwortung übernehmen und Einfluss auf die Gesundheit von Individuen ausüben können. Die Akteur:innen tun dies in ihrer Rolle oder Funktion als Einzelpersonen oder als Vertretende einer politischen, sozialen oder wirtschaftlichen Organisation (z.B. Politiker:innen, Kita-Leiter:innen, Vorgesetzte, Hausärzt:innen, etc.).

Kontext

Das Leben spielt sich gleichzeitig im Kontext der verschiedenen Sektoren Wirtschaft, Politik, Bildung und Umwelt ab, in denen gesundheitsrelevante Entscheidungen gefällt werden. Diese Sektoren beeinflussen sich gegenseitig. Deshalb ist die Förderung der Gesundheit,
respektive die Prävention von Belastungen und Erkrankungen, immer als Querschnittsaufgabe aller Sektoren zu betrachten.